Ein Campus für Kirchheim

Sechszügiges Gymnasium mit Vierfachturnhalle
Kooperation mit Herle + Herrle Architekten und Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten

Aussenansicht Campus Kirchheim

Architektur und Pädagogik – ein Dialog​
Der architektonische Entwurf stellt das moderne pädagogische Konzept des Gymnasiums Kirchheim in den Mittelpunkt seiner Gestaltungsprioritäten.
Die pädagogischen Weichen bestimmen somit wesentlich das Gesicht der Schule.

Campus Kirchheim Schwarzplan

Wenn Lernen verstanden wird als aktive selbstständige Aneignung mit allen Sinnen durch den Schüler, wobei Offenheit und Flexibilität genauso wichtig sind wie Konzentration und Verweilen, dann bedeutet dies für die Architektur eine Form, die in Struktur und Dynamik genau dies widerspiegelt.

Die Raumstruktur des Gebäudes vernetzt Zonen der Bewegung und Transparenz, die sich gegenseitig durchdringen und zum Teil über mehrere Geschosse reichen, mit Orten der Geborgenheit und Konzentration, die als Raumgruppen mit differenzierten Funktionen ausgestattet sind. So sind die jeweiligen Cluster Orte der Ruhe mit Mehrzweckflächen und Lerninseln. Entworfen wurde ein Schulgebäude mit großer Verdichtung und Vernetzung, als Schullandschaft und Erlebniswelt mit unterschiedlichen, anregenden Raumerlebnissen.

Campus Kirchheim Lageplan
Lageplan
Campus Kirchheim Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Erdgeschoss

Wenn Lernen verstanden wird als Bereitschaft zu flexiblen, individuellen Denken, als auch zu zielgerichteter Zusammenarbeit in der Gruppe, dann muss die Architektur entsprechend flexible Raumstrukturen für innengesteuertes und außengesteuertes Lernen bieten.

Wechselnde soziale Lernformen werden durch geschlossene und offene Raumsituationen ermöglicht. Sie bewirken eine schülergerechte Rhythmisierung des Schulalltages. Klassenzimmer, multifunktionale Mehrzweckbereiche, Lerninseln und individuelle Arbeitsplätze vor den Lichthöfen lassen reizvolle Regionen der Anregung und reizarme Regionen der Konzentration entstehen. Im Atriumbereich entstehen Zonen der Kommunikation, des Austausches und der Vernetzung. Es entsteht ein Lernlabor mit Möglichkeiten für individuelle Förderung, freies Arbeiten als auch das Arbeiten in der Klassengemeinschaft. Die Heterogenität fördert Inklusion als selbstverständliches Nebeneinander.

Campus Kirchheim Innenansicht

Das Handeln der Schulgemeinschaft orientiert sich an einem Leitbild, das ausgehend von einem Auftrag grundlegende Ziele anstrebt. Der Erwerb überfachlicher Kompetenzen ist für die Schüler dabei von zentraler Bedeutung. 

Die Architektur versteht sich in diesem Zusammenhang als zusätzlicher Impulsgeber für die Umsetzung der hohen Ziele des Gymnasiums. Das breite Angebot des Gymnasiums erfährt mit einer innovativen Ästhetik ein repräsentatives Forum. Eine prägnante Architektursprache mit dynamisch verschobenen Geschossen, einer anspruchsvollen Hülle mit flexiblen Lamellen und einer selbstbewussten Setzung des Gebäudes spiegelt diesen Ansatz wider.

Schule wird verstanden als forschender Dialog, der aktive Beziehungen zu den Innen- und Außenräumen der Schule fördert.

Die Eigenwelt der Schule ist klar abgegrenzt, öffnet sich aber in ihrer landschafts-architektonischen Geste zugleich für ihre Umgebung.

 

Autor: Peter Baron

Campus Kirchheim Ansicht Ost
Campus Kirchheim Schnitt AA

PROJEKTDATEN

ORT
Kirchheim

STATUS
Wettbewerb

PROJEKTTEAM

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