Fassmanufaktur

Ensemble Gut Freiham
Wiederbelebung eines alten Handwerks unter spektakulären Bedingungen

Fassmanufaktur Titelbild

Das Gebäude G6 “ehemaliger Ochsenstall“ soll einer erneuten Nutzung zugeführt werden. Als Nutzung ist im EG eine Fassmacherei und eine Picherei vorgesehen.
Das Dachgeschoß soll als Lager weiter Verwendung finden. Im neu zu erstellenden Kellergeschoß werden die „Hirschen“ der Augustiner Bräu Wagner KG gelagert.

Gut Freiham von oben

Damit stehen am Ökonomiehof mit dem Pferdestall G7, der Brennerei G8 und der Fassmanufaktur G6 drei Gebäude, die in einer engen funktionalen Abhängigkeit stehen und gleichzeitig für das Publikum im gegenüberliegenden Biergarten, Museum und Wirtschaft traditionsreiches Handwerk sichtbar werden lassen.

Fassmanufaktur Visualisierung

„Der ehemalige Ochsenstall, mit Blick auf die zukünftige intendierte Verwendung heute allgemein als […Fassmanufaktur…] apostrophiert, nimmt die Nordseite der westlichen Partie des großen Ökonomiehofes ein. Der rechteckige  Baukörper besitzt eine Länge von ca. 56 m in Ost-West-Richtung und eine Breite von ca. 13,3 m.
Die Traufhöhe liegt bei 5,2 m, die First- höhe etwa bei 11,5 m.“

Fassmanufaktur Ansicht Ost
Ansicht Ost
Fassmanufaktur Schnitt längs
Schnitt Längs
Gut Freiham Fassbinderei

Der Dachraum mit der restaurierten historischen Dachstruktur wird als Lager für die Erzeugnisse aus der benachbarten Brennerei dienen.
In Fassregalen, welche als bogenförmige Leimbinder eingebracht wurden reifen die Destillate. Durch die beschriebene Konstruktion wird die hohe Last der vollen Fässer auf die massiven Außenwände verlagert und die Kappendecke 1 lastfrei gehalten.

Fassmanufaktur Grundriss Dachgeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Fassmanufaktur Erdgeschoss
Fassmanufaktur Bau Dachgeschoss
Fassmanufaktur Bau Erdgeschoss

Im Erdgeschoss zieht die Fassproduktion und Wartung ein.Die Bautypologie der historischen Kappendecke wird übernommen und ermöglicht mit 12m spannenden, gebogenen Stahlprofilen, welche mit den Ziegelkappen ausgemauert werden, einen offenen Grundriss, der den Anforderungen eines zeitgenössischen Gewerbes entspricht.

Fassmanufaktur Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Erdgeschoss

Der Kern des Gebäudes ist bis auf 1800 zurück zu datieren. Ursprünglich als L im Grundriss angelegt, geht die heutige Gebäudestruktur auf 1890 zurück, als für den Neubau der Schnapsbrennerei Raum geschaffen wurde. Weitere Bauphasen folgten im 20. Jahrhundert.

Fassmanufaktur Freiham Vorgehen
Schrittweise Entkernung und Unterkellerung

Im neu errichteten Keller werden die einsatzbereiten Fässer bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit zwischengelagert. Dabei wird auf die Trägheit der umgebenden Erdmasse zurückgegriffen, welche über das ganze Jahr hinweg relativ konstante Bedingungen schafft. Die verhältnismäßig „kleine“ Haustechnik justiert lediglich nach.

Für den Neubau der unterirdischen Kubatur unter dem Bestandsgebäude kommt eine spektakuläre Bautechnik zum Einsatz. Die gesamte oberirdische Struktur wird auf ein Stahlgerüst umgelastet, um einen Keller unter das „fliegende“ Gebäude graben zu können. Die dabei erforderlichen Bohrpfähle, welche einmal rund um den alten Ochsenstall in den Boden getrieben wurden, bleiben im Fasskeller als sichtbarer Bauzustand erhalten und erzählen Geschichte.

Die eingelagerten Wiesn-Hirschen können von den Besuchern über große Schaufenster vor dem Gebäude beim Besuch des Biergartens nebenan in Augenschein genommen werden.

Fassmanufaktur Grundriss Untergeschoss
Grundriss Untergeschoss

Fotograf: Oliver Jaist

PROJEKTDATEN

AUFTRAGGEBER
Edith-Haberland-Wagner-Stiftung​

ORT
Gut Freiham

STATUS
Baustelle

LEISTUNG
LPH 3-9

BGF
2.625 m2

PROJEKTTEAM

STATIK
Barthel & Maus Ingenieure

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN
_Keller_Damm_Kollegen_

GEBÄUDETECHNIK
Nigl + Mader

BRANDSCHUTZ
concept.b

BAUPHYSIK
Müller-BBM GmbH

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