Tanz, Theater, Musik – ein Kulturerlebnis für die Münchner Gewerbehöfe und das Münchner Kulturreferat
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Die Aufgabe war es für die Künstler-Kooperation schwere reiter – bestehend aus den Sparten Tanz, Theater und Musik – eine temporäre Übergangslösung auf dem Gelände des Kreativquartiers zu entwerfen, die in möglichst kurzer Bauzeit realisierbar sein sollte. Ihre bisherigen Räumlichkeiten müssen sie aufgrund baufälliger Substanz vorübergehend verlassen. Eine simple Bauweise mit einem klaren statischen System und Materialien, die größtenteils nach Rückbau wiederverwertet werden können, sollen den provisorischen Charakter des Gebäudes auf Zeit unterstreichen.
"Wir sind wahnsinnig weit gekommen und den Rest stemmen wir auch noch gemeinsam."
Vor dem Hintergrund des künstlerisch-lebendigen Kreativquartiers mit seinen alten Industriebauten und vor dem Hintergrund einer temporären Übergangslösung mit straffem Zeitfenster für die Baukonstruktion begründet sich die Idee der Spundwände, die vor allem im Hafenbau und zur Sicherung von Baugruben zum Einsatz kommen. Für den temporären Bau der Schweren Reiter bilden sie aber nicht nur die Gründung, sondern auch die Außenhaut der Fassade. Ihre raffe Oberflächenbeschaffenheit aus rostigem Stahl mit der grobwelligen Profilierung entspricht dem Ready-made-Charakter des Kreativquartiers.
Zusätzlich ermöglicht das zügige Einrammen der Spundwände bis zu 3,5m in die Erde gegenüber einer konventionellen Bauweise eine erhebliche Zeitersparnis. Ein weiterer Vorteil der Spundwände im Falle eines Rückbaus gegenüber dem Rückbau konventioneller Fundamentierungen:
"Aus der Nähe ist eine Detailausbildung hohen handwerklichen Könnens erkennbar."
Die Wiederverwendung ist durch einfaches Ziehen der Spundwände anderorts möglich, die Lebensdauerbeläuft sich auch ohne spezielle Beschichtung auf mindestens 100 Jahre.
Seine äußere Erscheinung, die von der Ferne an einen herkömmlichen Schiffscontainer erinnert, fügt sich in das Gesamtbild des divers gemischten Kreativquartiers ein, das von Ateliers, offenen Werkstätten, Studios, kunterbuntem Graffiti und viel Grün geprägt ist und eine inspirierende Kunstszene mitten in München möglich macht.