Friedhofserweiterung der Gemeinde Brixen Kooperation mit Christian Mahlknecht (BZ / IT)
Der Entwurfsgedanke für die Erweiterung des Brixner Friedhofs um einen weiteren Urnenhof am nördlichen Haupteingang ist davon geleitet, einen Ort mit einer selbstverständlichen Eigenqualität zu schaffen und damit dem Bestand einen weiteren Baustein in seiner kontinuierlichen baugeschichtlichen Entwicklung hinzuzufügen.
"Ich bin so froh, dass die beiden Trauerweiden stehen bleiben durften."
Friedhofsbesucherin
Es gilt zunächst das Vorhandene zu lesen und zu verstehen. Der bestehende “alte” und “neue” Friedhof sind geprägt von der Typologie eines klassischen Friedhofs: Eine klare Einfriedung durch den umlaufenden Arkadengang schafft einen ruhigen, konzentrierten Hof. Am einstigen nördlichen Vorplatz finden die Architekten zwei mächtige Trauerweiden vor, die Teil des kollektiven Gedächtnisses der Brixner Bürger und Friedhofsbesucher sind. Die Bäume bestimmen und markieren die Eingangssituation. Gleichzeitig ist der einstige Vorplatz räumlich von allen Seiten sehr begrenzt. Hier ist wichtig einen neuen Eingang zum Urnenhof zu schaffen und die Zugangsachse architektonisch zu erweitern.
Das neue Mauerwerk wird auf dem ehemaligen Vorplatz als Mäander ausgelegt und bildet dadurch drei neue Höfe mit unterschiedlichen Qualitäten aus. Der mittlere Hof fungiert als Zugang, sowohl für den Bestand als auch für die beiden flankierenden Urnenhöfe. In dieser Konsequenz wird auch das schmiedeeiserne Tor aus dem alten Portalbau in die neue Außenwand versetzt. Die neuen Urnenhöfe sind links und rechts vom Vorhof angelegt und entstehen aus einer einzigen Bewegung der Mauerwand – erhalten aber durch ihre unterschiedlichen Proportionen eine ganz eigene räumliche Atmosphäre.
"Ein Ort der Ruhe und Besinnung. Ich komme sehr gerne hierher."