Ensemble Gut Freiham Umbau & Sanierung mit dem Ausbau einer Stallmeister Wohnung
Die Aufgabe Die einzelnen Gebäude im Gut sollen nach und nach saniert werden. Der Anfang wird mit dem Pferdestall gemacht, der als solcher wieder genutzt wird. Es ist ein großer Glücksfall für das Einzeldenkmal wieder mit der originalen Nutzung bespielt zu werden und damit keine Konservierung, sondern eine tatsächliche Wiederbelebung zu schaffen.
Der Pferdestall wird mit den umgebenden Koppeln und Nebengebäuden das neue Zuhause der Augustiner-Brauereipferde, die alljährlich auf dem Oktoberfest zu bestaunen sind.
Das erste Sanierungsprojekt im Ensemble gilt als Prototyp für die Entwicklung von vielen Details, die als Blaupause für die nachfolgenden Objekte in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt entwickelt werden.
Der Pferdestall wurde 1797 erbaut und besteht im Wesentlichen aus zwei räumlichen Einheiten: dem erdgeschossigen Pferdestall mit Böhmischen Kappen und einem Kehlbalkendachstuhl als Futterlager. Der Wohnteil im Obergeschoss entstand später und wird auf das Jahr 1887 geschätzt. Dabei wurde eine deutliche Einkürzung des originalen Pferdestall-Grundrisses vorgenommen. Das kann durch Ausgrabungen und der Freilegung von alten Gebäudestrukturen belegt werden.
"Dachstuhl"
Das Gebäude hat seit seiner Errichtung eine heterogene Nutzung erlebt, welche auf die wertvollen baulichen Strukturen kaum Rücksicht genommen haben. So muss zum Beispiel der Gewölberaum, der mit Stahlbetonbecken zur Düngereinlagerung verbaut worden war, wieder freigeschnitten werden. Der Rückbau wird möglichst substanzschonend für das Denkmal umgesetzt und gleichzeitig ein umfassende Schadstoffsanierung durchgeführt.
Um die ursprüngliche Gestaltung des Gebäudes und des Ensembles nachvollziehen zu können, werden die Schichten bis auf die bauzeitliche Fassung abgetragen. Sowohl im Innen- als auch im Außenraum kam es zu überraschenden Befunden, welche die Sonderstellung des Gutes unterstreichen und ihm auch heute einen großen Wiedererkennungswert garantieren. In akribischer Detailarbeit wird ein Farbkonzept abgestimmt, welches als übergeordnete Leitlinie für einen Großteil des Ensembles aufgestellt wird.